Die US-Solarbranche steht vor einem politischen Erdbeben. Republikanische Senatoren wollen die Förderung für Solar- und Windenergie drastisch kürzen – und das bereits ab nächstem Jahr. Für Unternehmen wie Enphase Energy könnte das den Todesstoß bedeuten. Bricht jetzt das gesamte Geschäftsmodell zusammen?

Politischer Kahlschlag bedroht Solarindustrie

Der Vorschlag des Finanzausschusses des Senats hat es in sich: Die aktuell 30-prozentigen Steuergutschriften für Solaranlagen sollen um 60 Prozent gekürzt und bereits 2028 komplett abgeschafft werden – vier Jahre früher als geplant. Diese Ankündigung ließ die Aktie von Enphase Energy im nachbörslichen Handel regelrecht abstürzen.

Die Reaktion war vorhersehbar heftig. Nicht nur Enphase, sondern die gesamte Solarbranche geriet unter Verkaufsdruck. Denn ohne die staatlichen Anreize verliert die Photovoltaik für Privathaushalte einen Großteil ihrer Attraktivität.

Doppelter Druck auf angeschlagenes Unternehmen

Enphase kämpft bereits seit Monaten mit strukturellen Problemen. Das Umsatzwachstum stagniert, die Gewinnmargen liegen unter dem Marktdurchschnitt. Gleichzeitig haben höhere Zinsen und regulatorische Änderungen in Kalifornien dem wichtigen US-Heimmarkt zugesetzt.

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Besonders schmerzhaft: Kaliforniens Energiebehörde hat die Vergütung für eingespeisten Solarstrom reduziert. Das macht Heimspeicher-Systeme – Enphases Kerngeschäft – deutlich weniger lukrativ.

Europa als Rettungsanker?

Während in den USA die Lichter ausgehen, setzt Enphase auf internationale Expansion. Das Unternehmen hat seine IQ Battery 5P mit FlexPhase-Technologie in weiteren europäischen Ländern eingeführt, darunter Spanien, Portugal und Frankreich. Das AC-gekoppelte Batteriesystem bietet Speicherkapazitäten von 5 bis 70 kWh und kommt mit 15 Jahren Garantie.

Doch reicht das europäische Geschäft aus, um die wegbrechenden US-Umsätze zu kompensieren? Die Antwort darauf wird über Enphases Zukunft entscheiden.

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