Der kanadische Goldproduzent Equinox Gold steht an einem Wendepunkt. Während die kürzlich abgeschlossene Mega-Fusion mit Calibre Mining langfristig enorme Wachstumschancen bietet, kämpft das Unternehmen mit akuten Produktionsproblemen in seinen Flaggschiff-Minen. Wie lange müssen Anleger Geduld beweisen?

Machtpoker im Goldsektor

Erst vor wenigen Tagen, am 17. Juni 2025, vollzog Equinox Gold einen strategischen Coup: Die Fusion mit Calibre Mining schuf einen neuen Schwergewicht im Goldbergbau mit Standorten in fünf Ländern. Das Herzstück bilden zwei kanadische Mega-Projekte – die Greenstone Mine in Ontario und die kurz vor der Inbetriebnahme stehende Valentine Mine in Neufundland.

"Die Transaktion positioniert Equinox Gold als zweitgrößten Goldproduzenten Kanadas", erklärt das Management. Doch der Jubel könnte verfrüht sein. Denn parallel zur Fusion offenbaren sich unerwartete Probleme.

Produktionsziel gekappt

Besonders die Greenstone Mine bereitet Sorgen. Statt der erhofften 300.000 bis 350.000 Unzen Gold wird die Mine 2025 voraussichtlich nur 220.000 bis 260.000 Unzen fördern. Schuld sind technische Pannen – von defekten Ladefahrzeugen bis zu unerwartet niedrigen Erzgehalten.

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Die Gesamtproduktion des neuen Konzerns wird nun auf 785.000 bis 915.000 Unzen geschätzt. Doch die Kostenschraube dreht sich: Die Cash-Kosten pro Unze steigen auf 1.400 bis 1.500 US-Dollar, die Gesamtkosten sogar auf 1.800 bis 1.900 Dollar.

Analysten gespalten

Die Märkte reagierten verhalten: Am Freitag verlor die Aktie über 3,5%. Während Scotiabank mit "Hold" zur Vorsicht rät, sieht BMO Capital trotz der Rückschläge Potenzial und empfiehlt "Outperform".

Die entscheidende Frage bleibt: Können die operativen Probleme schnell genug gelöst werden, bevor die höheren Kosten die Vorteile der Fusion auffressen? Die nächsten Quartalszahlen werden richtungsweisend sein.

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