
Kupfer glänzt im Windschatten des globalen Energiehungers
13.06.2025 | 12:26
31 Prozent der globalen Kupfernachfrage auf die Energieinfrastruktur.
In den zurückliegenden zwölf Monaten zählten Metallproduzenten und diversifizierte Minenkonzerne am Kapitalmarkt nicht zu den Favoriten. Ursache für die schwächere Performance des Rohstoffsektors sind anhaltende konjunkturelle Unsicherheiten, insbesondere Befürchtungen einer globalen Wirtschaftsschwäche. Eine mögliche Rezession in den USA oder weltweit würde den Sektor erheblich belasten. Dieses Risiko ist derzeit vermutlich noch nicht vollständig im Kursniveau reflektiert. Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession wird aktuell jedoch wieder eher auf unter 50 Prozent geschätzt.
Vorsichtiger Optimismus bei Minenkonzernen.
Auf einer Branchenkonferenz der Bank of America in Barcelona äußerten sich die CEOs der global führenden Minenkonzerne jüngst vorsichtig optimistisch. Die wirtschaftliche Lage Chinas wurde stabiler bewertet als erwartet, und die Branche präsentierte sich trotz Unsicherheiten widerstandsfähig. Das Konferenzmotto „Navigating Uncertainty“ wurde von der Industrie überwiegend mit „Resilience“ beantwortet, was auf eine robuste Branchenstruktur trotz makroökonomischer Risiken hinweist. Der nach wie vor mit Abstand wichtigste Einzelmarkt für Rohstoffe, China, zeigte im ersten Quartal eine robuste Entwicklung. Auch für die kommenden Monate wird eine weitgehend stabile Nachfrage nach Schlüsselrohstoffen wie Eisenerz und Kupfer erwartet, was die fundamentalen Rahmenbedingungen für die Branche unterstützt. Indien wird für die globale Nachfrage immer wichtiger: Das Land erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung mit jährlich rund sieben Prozent Wachstum bei der Stahlproduktion, ähnlich wie früher China. Dadurch steigt auch Indiens Bedarf an auf dem Seeweg importiertem Eisenerz.
Indien plant zudem, seine Kohleproduktion bis 2030 zu verdoppeln und wird die Anzahl seiner Kohlekraftwerke von derzeit rund 280 auf fast 600 erhöhen. Im Vergleich dazu: China betreibt über 1000 Kohlekraftwerke. Die Entwicklung in Indien und anderen Schwellenländern dürfte die deutschen Klimaziele zum Kohleausstieg bis 2030 und zur CO2-Freiheit bis 2050 mehr als kompensieren.
Zölle und Handelskrieg fördern US-Binnennachfrage nach Rohstoffen.
Die USA tragen mit weniger als zehn Prozent nur begrenzt zur globalen Rohstoffnachfrage bei. Handelsprotektionistische Maßnahmen wie Importzölle führen daher vor allem zu höheren Kosten für inländische Verbraucher und Industrien, was sich in höheren Preisaufschlägen an US-Handelsplätzen wie der COMEX gegenüber der London Metal Exchange zeigt. Dennoch könnten einige US-Rohstoffproduzenten von diesen Maßnahmen profitieren, da sie ihre Wettbewerbsposition im Inland stärken und die Nachfrage nach lokal erzeugten Rohstoffen fördern.
Auf Stahl und Aluminium, das in die USA eingeführt wird, muss seit dem 4. Juni 50 Prozent Zoll gezahlt werden. Während die USA im Bereich der Stahlproduktion weitgehend autark sind, ist die Situation bei anderen Industriemetallen deutlich differenzierter. Im Fall von Kupfer liegt der Autarkiegrad der USA bei etwa 50. Der verbleibende Bedarf – rund eine Million Tonnen jährlich – muss durch Importe gedeckt werden. Die Lage im Aluminiumsektor ist deutlich komplexer. Die Vereinigten Staaten sind in hohem Maße von Importen abhängig und müssen etwa 80 Prozent ihres jährlichen Aluminiumbedarfs aus dem Ausland importieren. Eine verstärkte Nutzung von Aluminiumschrott könnte theoretisch helfen, diese Abhängigkeit zu reduzieren. Allerdings mangelt es in den USA sowohl an ausreichenden Schmelzkapazitäten als auch an der notwendigen stabilen Stromversorgung, um das Recycling und die Produktion auszubauen. Der Aufbau neuer Produktionsanlagen konkurriert zudem direkt mit der steigenden Stromnachfrage anderer Branchen, insbesondere dem rasant wachsenden Energiebedarf von Rechenzentren für künstliche Intelligenz.
Bodenbildung beim Aluminiumpreis.
Der Aluminiumpreis ist im laufenden Jahr auf Eurobasis um rund zwölf Prozent gesunken. Neben den handels- und zollpolitischen Entwicklungen vor allem in den USA hatten zuletzt aber auch chinesische Marktdaten eine stabilisierende Wirkung auf den Preis. So sind die Lagerbestände an der Shanghai Futures Exchange im Vergleich zum Spätsommer 2024 deutlich zurückgegangen. Zudem nähert sich die von der chinesischen Regierung festgelegte Obergrenze für die Aluminiumproduktionskapazität von 45 Millionen Tonnen ihrem Limit. Da China mit mehr als 60 Prozent den Großteil des globalen Aluminiumangebots stellt, wird diese Produktionsbeschränkung eine wichtige Rolle für die zukünftige Preisentwicklung spielen.
Anhaltend positive Aussichten für Kupfer weltweit.
Kupfer bleibt ein stark gefragtes Metall, das bei diversifizierten Konzernen im Fokus steht. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für Kupfer sind aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien, der Elektrifizierung des Verkehrs und der Erweiterung der Energieinfrastruktur sehr positiv. Bereits heute entfallen etwa 31 Prozent der globalen Kupfernachfrage auf die Energieinfrastruktur.
Der künftige Energiebedarf, insbesondere in den USA, dürfte aufgrund des schnellen Ausbaus von Rechenzentren für Anwendungen der künstlichen Intelligenz weiter steigen. Gemäß Internationaler Energieagentur betrug der Stromverbrauch von Rechenzentren im Jahr 2022 rund 400 Terrawattstunden, was etwa zwei Prozent des weltweiten Strombedarfs entspricht – Tendenz steigend. Führende Cloud-Anbieter wie Microsoft und Meta verfolgen daher gezielt Strategien zur Nutzung klimaneutraler Energiequellen.
Trump will wieder auf Nuklearenergie setzen.
US-Präsident Donald Trump plant, mittels des Defense Production Act den nationalen Notstand im Bereich der nuklearen Versorgung auszurufen, um die Abhängigkeit der USA von Uranimporten – insbesondere aus China und Russland – zu reduzieren. Seit 2021 erfährt die Kernenergie im Kontext der globalen Energiewende verstärkte politische Unterstützung und gilt als zentraler Baustein zur Erreichung der Netto-Null-Ziele. Dafür müsste die weltweite Kernenergiekapazität bis 2030 um etwa 15 Gigawatt jährlich wachsen.
Kernenergie ist emissionsfrei und dient als hochkapazitive Grundlastquelle. Ein neuer Vertragszyklus steht bevor, da die Uran-Lagerbestände bei Versorgungsunternehmen sinken und Lieferzeiten bis zu zwei Jahre betragen. Die steigende Nachfrage resultiert sowohl aus auslaufenden Langfristverträgen als auch aus dem weltweiten Bau neuer Reaktoren und dem wachsenden Einsatz modularer Kleinreaktoren ab Ende der Dekade. Die USA planen eine Verdreifachung bis 2050, China zehn und Indien 18 neue Reaktoren bis 2032. Aufgrund jahrelanger Unterinvestition bleibt das Angebot begrenzt, was auf eine langfristige Defizitsituation und eine stabile bis steigende Preisentwicklung im Uranmarkt hinweist. Die drei größten Produzenten decken etwa 46 Prozent des globalen Angebots ab. Vor dem Hintergrund geopolitischer Entwicklungen und nationaler Fördermaßnahmen könnten Uranproduzenten bei Anlegern noch stärker in den Fokus rücken.
Fazit:
Rohstoff- und Metallproduzenten entwickelten sich im bisherigen Jahresverlauf schwächer als der Gesamtmarkt. Eine Stabilisierung in zentralen Schwellenländern sowie der Ausbau der Energie-Infrastruktur dürften unterstützend wirken. Diversifizierte Konglomerate mit Kupferexposure bleiben attraktiv. Angesichts des erwarteten starken Wachstums des Bedarfs an CO2-freiem Strom könnten Uranproduzenten sowie Unternehmen der Energieinfrastruktur langfristig von einem Aufwärtstrend profitieren.
von Stefan Breintner, Head of Research & Portfoliomanagement DJE Kapital AG
Wenn Öl, Gold und die Anleihenrenditen steigen, ist zumeist irgendetwas passiert, das Sand ins Getriebe der Märkte streut. Wenn gleiches Yen und Franken gegen den Euro tun ist klar, dass sichere Häfen wieder en vogue sind. Ja, es geht um den israelischen Angriff auf den Iran. Gegen den Euro zeigt aber auch der US-Dollar Stärke. Es ist wohl so, dass zuletzt verstärkt aufkommende Abgesänge auf die US-Devise als Weltleitwährung im Ernstfall noch ein wenig auf sich warten lassen müssen ...
Agrana (vom Österreichischen Aktientag und dem Börsejahrbuch 2024/25):
Agrana ist weltweit führend in der Herstellung von Fruchtzubereitungen und bei Apfel- und Beerensaftkonzentraten.
Palfinger (vom Österreichischen Aktientag und dem Börsejahrbuch 2024/25):
„Unsere Philosophie: In den Märkten für die Märkte produzieren. Das spart Kosten und diese fallen als natürlicher Hedge auch lokal an.”
Kupfer glänzt im Windschatten des globalen Energiehungers
Bereits heute entfallen etwa 31 Prozent der globalen Kupfernachfrage auf die Energieinfrastruktur.
Umfrage BSW - Renditesteigerung und -optimierung motiviert Anleger
Mehr als die Hälfte der Anlegerinnen und Anleger setzen strukturierte Wertpapiere ein, um Renditen zu steigern oder zu optimieren (51,9 Prozent), fast ein Viertel nutzt strukturierte Wertpapiere, um das Depot oder einzelne Positionen abzusichern (23,3 Prozent).
MIX
»CPI Europe. Beim Rückkaufangebot der Unternehmensanleihe mit Fälligkeit 2027 (ISIN XS2243564478) wurde ein Volumen von 144,4 Millionen Euro angeboten, wovon 129,6 Millionen ‘akzeptiert’ wurden (die avisierte 100 Mio. Grenze wurde angehoben). Der gesamte Annahmebetrag wird zu einem Mindestkaufpreis von 96,0% abgerechnet. Das ausstehende Nominale der Anleihe reduzierte sich damit auf 108,2 Millionen Euro.<»CPI Europe. Beim Rückkaufangebot der Unternehmensanleihe mit Fälligkeit 2027 (ISIN XS2243564478) wurde ein Volumen von 144,4 Millionen Euro angeboten, wovon 129,6 Millionen ‘akzeptiert’ wurden (die avisierte 100 Mio. Grenze wurde angehoben). Der gesamte Annahmebetrag wird zu einem Mindestkaufpreis von 96,0% abgerechnet. Das ausstehende Nominale der Anleihe reduzierte sich damit auf 108,2 Millionen Euro.<
»Frequentis. Mit 1. Juli 2025 übernimmt Thomas Pilsl die Rolle des Vice President Public Safety von Robert Nitsch und wird damit für das weltweite Public-Safety-Geschäft der Frequentis-Gruppe verantwortlich sein. <
»Porr. Montega bestätigt für die Aktie die Empfehlung Kaufen und das Kursziel von 36,0 Euro. Letzter Kurs: 29,1 Euro.<
»SBO weihte seinen um 4000 m2 erweiterten Produktionsstandort in Vietnam offiziell ein. Der Standort in der Nähe von Ho-Chi-Minh-Stadt verfügt nun über mehr als 12.000 m² Produktionsfläche und ist mit SBOs modernsten Hochpräzisions-Fertigungskapazitäten ausgestattet.<
»Uniqa. Heute ist Record Date für die Ausschüttung 2024 in Höhe von 0,60 Euro je Aktie.<
»voestalpine. Erste Group reduziert für die Aktie die Empfehlung von Kaufen auf Akkumulieren - und erhöht das Kursziel von 25,5 auf 26,5 Euro. Letzter Kurs: 22,28 Euro. <
»Internationale Unternehmensnews. RBC startet die Bewertung von Linde mit der Empfehlung Outperformer und dem beim Kursziel von 576,0 US-Dollar. Letzter Kurs: 470,53 US-Dollar.
Die AUA-Mutter Lufthansa stellt sich im wichtigen Geschäft mit Flügen in die USA nach einem Boom im Sommer auf eine schwächere Nachfrage im Herbst ein. Die Umsetzung des vor zwei Jahren gestarteten Turnaround-Programms kommt wie geplant voran, heißt es. Ziel ist weiter bis 2026 ein Bruttoergebniseffekt von 1,5 Mrd. Euro und bis 2028 von 2,5 Mrd. Euro.
Der US-Facebook-Mutterkonzern Meta beteiligt sich mit einem milliardenschweren Investment an dem KI-Datenspezialisten Scale AI und schnappt sich dessen Chef Alexandr Wang für seine KI-Strategie. Meta übernimmt für 14,3 Mrd. Dollar einen Anteil von 49 Prozent an dem Start-up. <22,28 Euro. <
»Internationale Konjunkturnews. Nach den Prognoseerhöhungen mehrerer Top-Ökonomen sieht auch das DIW-Institut die deutsche Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte heuer um 0,3 Prozent und im kommenden Jahr um 1,7 Prozent zulegen, prognostizierte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Zuvor hatte es mit einem Wachstum von 0,1 und 1,1 Prozent gerechnet.
Sinkende Energiepreise haben die Inflation in Deutschland im Mai stabil gehalten. Waren und Dienstleistungen kosteten erneut um 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt eine frühere Schätzung bestätigte. Von April auf Mai zogen die Preise minimal um 0,1 Prozent an.
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im April unerwartet deutlich gefallen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Fertigung um 2,4 Prozent gesunken, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich einen Rückgang um 1,7 Prozent erwartet. Im März war die Produktion um revidierte 2,4 Prozent gestiegen. Zunächst war ein Anstieg um 2,6 Prozent ermittelt worden.
(WBI-Index, heute)
VERBUND AG Kat. A 4,39VERBUND AG Kat. A 4,39Marinomed Biotech 2,78Rosenbauer 1,95FACC AG 1,37FREQUENTIS AG 0,83Agrana 0,78OMV AG 0,94Zumtobel Group AG 0,42Flughafen Wien AG 0,37UBM Development 0,00AT&S -7,03POLYTEC Holding AG -4,55Lenzing AG -2,94AMAG Austria Metall -2,80Raiffeisen Bank -2,71Palfinger AG -2,30DO & CO -2,27BAWAG Group AG -2,23Wienerberger AG -2,23PORR AG -2,06