Der Speicherchip-Gigant Micron Technology steht vor einem entscheidenden Moment: Während das Unternehmen von der KI-Revolution profitiert und Milliarden in die US-Produktion pumpt, warten Anleger gespannt auf die Quartalszahlen am 25. Juni. Können die Erwartungen erfüllt werden – oder droht nach dem rasanten Anstieg ein Rückschlag?

Quartalszahlen als Lackmustest

Die Spannung steigt: Analysten erwarten für das dritte Quartal 2025 einen Gewinn je Aktie von 1,57 Dollar bei einem Umsatz von 8,83 Milliarden Dollar. Das Unternehmen selbst hatte eine Prognose zwischen 1,47 und 1,67 Dollar je Aktie ausgegeben – ein durchaus breites Spektrum, das Raum für Überraschungen lässt.

Im vergangenen Quartal konnte Micron bereits glänzen: Mit 1,56 Dollar je Aktie und 8,05 Milliarden Dollar Umsatz wurden die Analystenschätzungen übertroffen. Der Umsatz stieg dabei um beeindruckende 38,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

KI-Boom treibt das Geschäft an

Der wahre Treiber hinter Microns Erfolg ist die Künstliche Intelligenz. Das Unternehmen liefert bereits HBM4-Muster an Schlüsselkunden aus und integriert seine HBM3E-Chips in AMDs kommende Instinct MI350 Series GPUs. Auch neue LPDDR5X-Chips für mobile KI-Anwendungen sind qualifiziert.

Besonders beeindruckend: Die DRAM-Umsätze erreichten im zweiten Quartal 6,12 Milliarden Dollar – ein Plus von 47,3 Prozent zum Vorjahr. Die Erlöse mit High Bandwidth Memory (HBM) stiegen sogar um 50 Prozent auf über eine Milliarde Dollar, angetrieben durch die explodierende Nachfrage nach KI-Workloads.

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Milliarden-Investment in die USA

Micron setzt ein klares Zeichen: 200 Milliarden Dollar will das Unternehmen in die heimische Fertigung und Forschung investieren. Davon fließen 150 Milliarden in die Speicherproduktion und 50 Milliarden in Forschung und Entwicklung – mit dem Ziel, rund 90.000 Arbeitsplätze zu schaffen.

Den Grundstein legt eine zweite Produktionsstätte in Boise, Idaho, ergänzt durch Erweiterungen in Virginia und einen neuen Mega-Standort in New York. Unterstützung kommt vom CHIPS Act: 275 Millionen Dollar direkte Förderung für Virginia sind bereits gesichert, weitere 6,1 Milliarden stehen für Idaho bereit.

Analysten zeigen sich gespalten

Die Einschätzungen fallen gemischt aus: Während 19 Analysten zum Kauf raten und das durchschnittliche Kursziel bei 129 Dollar liegt, warnt Wedbush mit einer "Underperform"-Bewertung. Morgan Stanley senkte das Kursziel sogar auf 98 Dollar. Diese Meinungsvielfalt spiegelt die Unsicherheit wider: Ist der KI-Boom nachhaltig oder bereits überhitzt?

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