Nio scheint kurz den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Die jüngsten Zulassungszahlen aus China zeigen einen Dämpfer, und auch die frisch vorgelegten Quartalszahlen zeichnen ein durchwachsenes Bild. Handelt es sich nur um einen kurzen Boxenstopp oder steckt der chinesische E-Autobauer tiefer in der Bredouille?

Ernüchterung bei Zulassungen und Quartalszahlen

In der ersten Juniwoche (2. bis 8. Juni 2025) registrierte die Kernmarke Nio in China 2.630 Versicherungsabschlüsse, ein Rückgang von 12,33 Prozent gegenüber der Vorwoche. Auch die Submarken Onvo (1.200 Einheiten, -14,29 Prozent) und Firefly (510 Einheiten, -49,00 Prozent) mussten Federn lassen. Insgesamt kam Nio Inc. damit auf 4.340 Zulassungen, ein Minus von 19,63 Prozent. Allerdings ist zu beachten, dass Auslieferungen zu Monatsbeginn typischerweise etwas langsamer anlaufen.

Die bereits am 3. Juni veröffentlichten, ungeprüften Finanzergebnisse für das erste Quartal 2025 gaben ebenfalls Anlass zur Vorsicht. Zwar stieg der Gesamtumsatz im Jahresvergleich um 21,5 Prozent auf 12,03 Milliarden RMB (ca. 1,66 Milliarden US-Dollar), sank aber um 38,9 Prozent gegenüber dem starken vierten Quartal 2024. Die Bruttomarge lag bei 7,6 Prozent. Der den Aktionären zurechenbare Nettoverlust weitete sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 31,1 Prozent auf 6,89 Milliarden RMB (ca. 950 Millionen US-Dollar) aus. Immerhin: Die liquiden Mittel beliefen sich zum 31. März 2025 auf solide 26,0 Milliarden RMB (ca. 3,6 Milliarden US-Dollar). Die Nervosität der Anleger spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 29% verloren und notiert damit gut die Hälfte unter seinem 52-Wochen-Hoch.

Strategie und Ausblick: Licht am Ende des Tunnels?

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Trotz der aktuellen Herausforderungen blickt das Management optimistischer in die Zukunft. Für das zweite Quartal 2025 prognostiziert Nio Auslieferungen zwischen 72.000 und 75.000 Fahrzeugen. Dies würde einem deutlichen Anstieg von etwa 25,5 bis 30,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprechen. Auch der Umsatz soll auf 19,5 bis 20,1 Milliarden RMB (ca. 2,69 bis 2,77 Milliarden US-Dollar) klettern.

Diese Erwartungen stützen sich auch auf strategische Weichenstellungen. Berichten zufolge ist Nio in Gesprächen über Batterielieferungen an den Sportwagenhersteller McLaren. Zudem gab es Anfang Juni Meldungen über Verhandlungen zum Verkauf von Anteilen an einem wichtigen Vermögenswert des Unternehmens. Bereits im April 2025 schloss Nio eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von A-Aktien im Wert von rund 4,03 Milliarden HK-Dollar ab. Ein wichtiger Schritt für die Produktionskapazitäten ist die geplante Inbetriebnahme der dritten Fabrik im September 2025.

Der Markt für Elektrofahrzeuge bleibt jedoch intensiv umkämpft. Nios fortlaufende Bemühungen, seine Produktlinien, einschließlich der Marken Onvo und Firefly, zu erweitern und seine finanzielle Basis zu verbessern, sind entscheidend. Wie effektiv Nio den aktuellen Gegenwind meistert und seine strategischen Initiativen nutzt, wird für den weiteren Kurs des Unternehmens ausschlaggebend sein.

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