Österreichische Post-Aktie: Die Vorzüge des Alters!

Lange Zeit schien es, als haben Menschen jenseits der 50 Jahre keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie in dieser Phase aus ihrer bisherigen Stelle ausscheiden. Der optimale Kandidat für Personalabteilungen soll schließlich nicht älter als 30 sein, bestenfalls über ein abgeschlossenes Studium verfügen und noch dazu Berufserfahrung mitbringen. Immer mehr Unternehmen merken aber, dass solche Bewerber in der Realität äußerst rar gesät sind.
Die Österreichische Post gibt gegenüber der "Deutschen Verkehrs-Zeitung" an, dass nur rund zehn Prozent der verfügbaren Arbeitskräfte über ein solches Profil verfügen. Wer also auf der Suche nach Verstärkung ist, muss sich ein wenig anpassen. Der hauptsächlich staatlicher Hand befindliche Logistikkonzern gibt deshalb ganz bewusst auch sogenannten "Silver Agern" eine Chance.
Was die Österreichische Post an Boomern mag
Dabei handelt es sich auch beileibe nicht um ein karitatives Programm. Die Österreichische Post berichtet von handfesten Vorteilen, die Menschen im gehobenen Alter mit sich bringen. Wer beispielsweise mit Ende 50 einsteige und bis zum Renteneintritt bei 65 Jahren im Unternehmen bleibe, sei bereits ein Gewinn. In dieser Altersklasse sei es häufiger der Fall, dass Arbeitnehmer einem Unternehmen treu bleiben.
Die Generation Z hingegen sei dafür bekannt, häufig und schnell den Arbeitgeber zu wechseln und für die Österreichische Post ist es wenig aussichtsreich, wenn ein Bewerber schon nach einem Jahr wieder das Weite sucht. Das spiegelt sich auch im Altersschnitt wieder. Mit 17 Prozent machen Menschen zwischen 56 und 60 Jahren mittlerweile den größten Anteil des Personals aus.
Ein erfrischender Ansatz
Natürlich kann ein solcher Ansatz auch manche Sorge auslösen, denn auch mit viel Wohlwollen muss festgestellt werden, dass ein 60-jähriger der österreichischen Post nicht allzu lange erhalten bleiben wird. Allerdings steigt bekanntlich der Anteil an älteren Personen in der Bevölkerung. Um "Nachwuchs" muss man sich also wahrscheinlich momentan keine Gedanken machen. Dem Aktienkurs hilft das aber nicht weiter. Maue Konsumlaune und diverse Ungewissheiten setzten jenem schon seit einigen Monaten zu. Heute Morgen standen 29,50 Euro auf dem Ticker und damit gut elf Prozent weniger als zu den Höchstständen im März.