Der britische Ingenieursgigant Rolls-Royce hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Rally hingelegt – doch jetzt scheinen erste Anleger Gewinne mitzunehmen. Hinter dem jüngsten Kursrutsch steckt mehr als nur eine kurzfristige Korrektur: Der Markt beginnt, die hohe Bewertung kritisch zu hinterfragen.

Strategische Initiativen unter der Lupe

Rolls-Royce treibt derzeit mehrere Großprojekte voran, die langfristiges Potenzial bergen:

  • Aktienrückkaufprogramm: Das Unternehmen setzt sein milliardenschweres Rückkaufprogramm fort und hat erst kürzlich fast eine Million eigene Aktien vom Markt genommen. Diese werden nun storniert, was den verbleibenden Aktionären theoretisch mehr Wert pro Anteil beschert.

  • Kernkraft-Innovation: Besonderes Augenmerk liegt auf den Small Modular Reactors (SMR), bei denen Rolls-Royce als Technologieführer gilt. Die britische Regierung setzt bei ihrer Energiestrategie klar auf diese kompakten Reaktoren – ein Milliardenmarkt mit langem Atem.

Bewertung am Scheideweg

Trotz der vielversprechenden Projekte mehren sich die Zweifel, ob der aktuelle Kurs noch angemessen ist:

  • Das KGV liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt – hier ist bereits viel Optimismus eingepreist.
  • Die erwarteten Gewinnsteigerungen für 2025 sind beeindruckend, müssen aber erst realisiert werden.
  • Der jüngste Kursrückgang zeigt, dass Investoren konkrete Fortschritte sehen wollen, bevor sie weiter einsteigen.

All eyes on H1 results: Die Halbjahreszahlen Ende Juli werden zum wichtigen Lackmustest. Kann Rolls-Royce seine ambitionierten Ziele bestätigen – oder droht eine Ernüchterung? Die Aktie steht an einem kritischen Punkt zwischen weiterem Höhenflug und notwendiger Konsolidierung.

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