NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial ist am
Donnerstag im frühen Handel von Boeing gebremst
worden. Während die Aktien des Flugzeugbauers nach einem Absturz in
Indien mehr als fünf Prozent einbüßten, war der New Yorker Leitindex
schwach in den Tag gestartet. Er konnte seine Verluste jedoch
aufholen und knapp mit 0,05 Prozent ins Plus drehen. Er stand
zuletzt bei 42.888 Punkten.
Weitere US-Leitindizes legten nach einem verhaltenen Start noch
etwas stärker zu. Der marktbreite S&P 500 gewann
zuletzt 0,27 Prozent auf 6.038 Zähler und der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,25 Prozent auf
21.916 Zähler zu.
Der orientierungslose Handel lässt den Schluss zu, dass die Anleger
dem jüngsten Fortschritt im amerikanisch-chinesischen Zollstreit
weiter nicht recht über den Weg trauen. Dies stand auch mit der
Ankündigung von US-Präsident Donald Trump in Zusammenhang, dass er
in den kommenden Wochen einseitig Zölle gegen Dutzende von
Handelspartnern verhängen werde. China hält sich nach der von Trump
verkündeten Einigung über die Lockerung von Exportbeschränkungen
weiter bedeckt.
Wirtschaftsdaten ergaben kein eindeutiges Bild: In den USA hat sich
der Preisauftrieb auf Erzeugerebene zwar im Mai verstärkt, die
Kernrate ohne Energie und Lebensmittel ging aber zurück. Außerdem
stagnierten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe,
während Volkswirte im Schnitt mit einem leichten Rückgang gerechnet
hatten. Laut Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von Hamburg Commercial
Bank kommen derzeit aus den USA noch überraschend robuste Zahlen.
Seiner Einschätzung nach bleibt eine Rezession aber wahrscheinlich.
Neben den 5,3 Prozent niedrigeren Boeing-Aktien
gerieten auch die Anteile des Zulieferers GE Aerospace
mit fast zwei Prozent unter Druck, weil die in Indien
verunglückte Maschine vom Typ Boeing 787 Dreamliner von seinen
Triebwerken angetrieben wurde. Der Absturz hat viele Menschenleben
gefordert. Wie es hieß, waren auf dem Weg nach London 242 Passagiere
und Crewmitglieder an Bord.
Anteilseigner von Oracle freuten sich über einen
positiven Ausblick. Nach schon gutem Lauf der Aktien schoss der Kurs
des Softwarekonzerns um mehr als 14 Prozent nach oben auf
Rekordniveau. Erstmals wurden die Anteile über der 200-Dollar-Marke
gehandelt. Die vorgelegten Zahlen waren zwar durchwachsen, das
Unternehmen rechnet aber nun mit kräftigem Schwung für die künftigen
Umsätze - vor allem im Geschäft mit Rechenzentren.
Die Anteilsscheine von Curevac sprangen dank einer
Übernahmeofferte von Biontech um 38 Prozent auf 5,62
US-Dollar hoch. Der Kurs übertraf damit das Angebot des Mainzer
Pharmaherstellers, der für den Tübinger Konkurrenten rund 5,46
Dollar zahlen möchte, um das Geschäft im Bereich Krebsimmuntherapie
voranzubringen. Die beiden Unternehmen, deren Anteilsscheine in New
York hauptgelistet sind, stehen damit vor einem deutschen
Pharmadeal. Für Biontech war dies aber kein Kurstreiber: Die Aktien
bewegten sich moderat mit 0,4 Prozent im Plus.
Ein negativer Ausreißer waren die Aktien von Gamestop
, die fast ein Fünftel an Wert einbüßten.
Enttäuschende Geschäftszahlen der Einzelhandelskette für
Computerspiele und Unterhaltungssoftware drückten die Stimmung. Der
Kurs erreichte das niedrigste Niveau seit Anfang April./tih/jha/
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0234 2025-06-12/17:04
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