Wolfrod-Aktie: Überschaubares Interesse!

Vor ziemlich genau einem Monat startete die Wolford AG ihre jüngste Kapitalerhöhung, bei der rund 8,5 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 4,80 Euro den Besitzer wechseln sollten. Offenbar hat die Tochter der chinesischen Lanvin Group es damit aber etwas zu gut gemeint. Die in der vergangenen Woche kommunizierten Ergebnisse der Kapitalerhöhung lagen letztlich deutlich unter dem anvisierten Ziel.
Lediglich 5,2 Millionen neue Aktien konnten zugeteilt werden, 99,9 Prozent davon an die FFG Wisdom aus Luxemburg, wie "Fashion United" zu berichten weiß. Trotz des eher mauen Ergebnisses wurde der Antrag auf die Durchführung der Kapitalerhöhung wohl schon beim Landesgericht Feldkirch eingebracht. Man gibt sich also mehr oder minder mit dem zufrieden, was man kriegen kann.
Ist das gut oder schlecht?
Aus Anlegersicht ist das geringe Interesse an der Kapitalerhöhung ein zweischneidiges Schwert, wobei negative Faktoren letztlich doch überwiegen. Erfreulich ist einzig die Aussicht darauf, dass die Verwässerung weniger stark als befürchtet ausfallen wird. Davon ab spricht das fehlende Interesse von Investoren aber nicht von Vertrauen in das Geschäftsmodell. Zudem ist mit einer wackeligen Kapitalbasis zu rechnen, da Wolford offensichtlich mit höheren Einnahmen gerechnet hatte.
Es ist daher nicht vollkommen abwegig, dass es in Zukunft weitere Maßnahmen oder sogar Liquiditätsprobleme geben könnte. Der Teufel soll an dieser Stelle nicht an die Wand gemalt werden. Doch in einem Umfeld, in dem auch die meisten Konkurrenten aus der Branche mit Gegenwind und ungewissen Zukunftsaussichten zu kämpfen haben, können und sollten Anleger auch nichts ausschließen.
Die Bullen bleiben ruhig
Das scheint auch niemand zu tun und so hält sich das Interesse an der Börse ebenfalls schwer in Grenzen. Die Wolford-Aktie setzt derzeit ihren Abwärtstrend fort, wenn auch in einem eher gemächlichen Tempo. 3,32 Euro brachte der Titel am Donnerstagmorgen auf die Waage. Seit den Höchstständen aus dem Februar hat die Aktie bereits um über 20 Prozent an Wert verloren.