Die Märkte haben ihr Urteil gefällt: Wolfspeed leitet eine umfassende Restrukturierung ein. Das Halbleiterunternehmen kündigte am Sonntag einen vorverpackten Insolvenzplan an, der die Kapitalstruktur grundlegend sanieren soll. Für den angeschlagenen Konzern und seine Anteilseigner stehen drastische Veränderungen bevor.

Wolfspeed hat mit seinen wichtigsten Gläubigern eine Restrukturierungsvereinbarung geschlossen. Der Plan sieht vor, Insolvenz nach Chapter 11 zu beantragen, um die Sanierung umzusetzen. CEO Robert Feurle bezeichnete diesen strategischen Schritt als notwendig, um das Unternehmen bestmöglich für die Zukunft zu positionieren. Große Gläubiger haben dem Vorschlag bereits zugestimmt.

Schuldenberg schrumpft um 70 Prozent

Die Zahlen sind beeindruckend: Die Gesamtverschuldung soll um rund 70 Prozent reduziert werden – das entspricht einer Entschuldung von etwa 4,6 Milliarden Dollar. Zusätzlich werden die jährlichen Zinszahlungen um circa 60 Prozent sinken. Mit liquiden Mitteln von etwa 1,3 Milliarden Dollar verfügt das Unternehmen über ausreichend Liquidität für die kommende Zeit.

Kann die Restrukturierung gelingen? Die Sanierung soll zügig bis Ende des dritten Quartals abgeschlossen werden. Nach der Umstrukturierung erwarten die Verantwortlichen, dass sich die Geschäfte vollständig aus dem eigenen Cashflow finanzieren lassen. Das Management will sich dann auf Profitabilität und langfristiges Wachstum konzentrieren.

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Gläubiger tragen Sanierung mit

Der vorverpackte Reorganisationsplan genießt breite Unterstützung: Mehr als 97 Prozent der Inhaber vorrangig besicherter Schuldverschreibungen und über 67 Prozent der Wandelschuldner stehen dahinter. Ein wichtiger Gläubiger ist Renesas Electronics Corporation, die ebenfalls der Restrukturierungsvereinbarung beigetreten ist.

Renesas wird durch das Abkommen einen Verlust verbuchen. Der Halbleiterzulieferer hatte Wolfspeed eine Einzahlung von 2 Milliarden Dollar geleistet, die später erhöht wurde. Diese Einlage wird nun in Wandelanleihen, Stammaktien und Optionsscheine von Wolfspeed umgewandelt.

Für die bestehenden Aktionäre bleibt wenig: Sie erhalten lediglich einen Anteil von 3 bis 5 Prozent am neuen Grundkapital. Diese Entwicklung folgt einer schwierigen Finanzphase, in der das Unternehmen bereits die Schließung einer Fabrik in Durham und die Einstellung eines Großprojekts in Deutschland verkündet hatte. Die Aktie war bereits in der vergangenen Woche unter die Marke von einem Dollar gefallen.

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