Die jüngste Entwicklerkonferenz des iPhone-Herstellers, die WWDC, ließ viele Beobachter mit einem Gefühl der Ernüchterung zurück. Statt bahnbrechender Ankündigungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, die viele Investoren herbeigesehnt hatten, standen eher Detailverbesserungen und Designaspekte im Vordergrund. Die Aktie zeigte sich daraufhin mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent kaum beeindruckt, während an der Wall Street ohnehin eine abwartende Haltung vorherrschte. Doch was gärt da wirklich unter der Oberfläche beim Tech-Riesen aus Cupertino?

KI-Strategie unter der Lupe

Die Kritik an Apples KI-Strategie, oder dem, was als deren Fehlen empfunden wird, wiegt schwer. Analysten monierten, dass der Konzern auf seiner Leistungsschau mehr Wert auf die Optik neuer Betriebssysteme gelegt habe als auf zukunftsweisende Kerntechnologien im KI-Bereich. Mancher Beobachter sieht Apple hier sogar Gefahr laufen, den Anschluss an die aggressive Konkurrenz zu verlieren. Das wirft natürlich die Frage auf, ob die Innovationspipeline noch prall gefüllt ist oder ob der Gigant eine kreative Atempause einlegt.

Das Gespenst des Handelskonflikts

Gleichzeitig schwebt das Damoklesschwert des US-chinesischen Handelskonflikts über der gesamten Branche. Die Verhandlungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten sorgen für anhaltende Unsicherheit an den Märkten. Doch genau diese Gemengelage könnte für Apple kurzfristig paradoxerweise positive Effekte haben, wie eine Analyse von Citi zu den Apple-Zulieferern Qorvo und Skyworks Solutions andeutet. Die Investmentbanker haben beide Unternehmen auf eine "90-Tage-Aufwärts-Katalysator-Watchlist" gesetzt. Die Begründung ist dabei höchst aufschlussreich.

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Zulieferer profitieren von Zoll-Sorgen?

Citi rechnet mit besser als erwarteten Quartalsergebnissen bei Qorvo und Skyworks. Der Haupttreiber hierfür sei eine "vorgezogene Apple-Nachfrage aufgrund von Zöllen". Offenbar bestellen die Kalifornier also verstärkt Komponenten, um möglichen neuen Abgaben zuvorzukommen. Dies stützt die Annahme, dass die Lieferkette für das kommende iPhone 17 mit erwarteten 80 bis 95 Millionen Einheiten stabil läuft, was einem Wachstum auf Vorjahresniveau entspräche. Für Skyworks Solutions macht das Geschäft mit Apple rund 66 Prozent des Gesamtumsatzes aus, bei Qorvo sind es immerhin etwa 47 Prozent. Historisch betrachtet, so Citi, entwickeln sich die Aktien der Apple-Zulieferer von der WWDC bis zum iPhone-Launch im September oft besser als die Apple-Aktie selbst. Kurzfristig könnte also der Zoll-Poker die Nachfrage beflügeln, auch wenn langfristig Wettbewerbs- und Konzentrationsrisiken für die Zulieferer bestehen bleiben.

Ärger in Russland – Mehr als nur eine Randnotiz?

Als wäre das globale Spannungsfeld nicht schon komplex genug, musste Apple kürzlich auch eine juristische Niederlage in Russland einstecken. Ein Gericht verurteilte den Konzern zur Zahlung von sechs Millionen Rubel, umgerechnet etwa 76.510 US-Dollar, wegen Verstößen gegen russische Gesetze bezüglich "LGBT-Propaganda". Bereits im Vormonat war eine ähnliche Strafe in Höhe von 7,5 Millionen Rubel verhängt worden. Finanziell ist das für einen Konzern dieser Größenordnung zwar kaum mehr als ein Rundungsfehler, doch es unterstreicht die zunehmenden geopolitischen Fallstricke, mit denen sich global agierende Unternehmen konfrontiert sehen. Für den Moment dürften die Blicke der Anleger aber gespannter auf die großen Linien gerichtet sein: die KI-Roadmap und die Auswirkungen des Handelsstreits.

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