Jahrelang glich die Nachrichtenlage rund um den Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern einem Trauerspiel. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden. Ausgerechnet Analysten sorgen für frischen Wind und hieven die arg gebeutelte Aktie auf ein Niveau, das man seit vergangenem Herbst nicht mehr gesehen hat. Ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag oder nur ein kurzes Strohfeuer?

Analysten sehen Licht am Ende des Tunnels

Die Kehrtwende kam mit Wucht: Gleich mehrere Investmentbanken stimmten in den Chor der Optimisten ein. Den Anfang machte wohl Goldman Sachs bereits in der Vorwoche, doch nun zogen HSBC und Kepler Cheuvreux nach und verpassten dem Papier eine klare Kaufempfehlung. Die Kursziele haben es dabei in sich und reichen bis zu 33 Euro. Zur Erinnerung: Vorbörslich kletterten die Anteilsscheine am Mittwoch bereits auf über 27 Euro und markierten damit den höchsten Stand seit Oktober 2024. Zweimal war die Aktie zuvor knapp unter dieser Marke abgeprallt.

Doch was steckt hinter dieser neu entfachten Euphorie? Die Experten von Kepler Cheuvreux argumentieren, dass ein Großteil des Schreckens-Szenarios rund um die US-Rechtsstreitigkeiten sowie die operativen Schwierigkeiten des Konzerns mittlerweile in den Kurs eingepreist sei. Man geht in den Bewertungsmodellen sogar von einem nochmals höheren Prozessrisiko von 15 Milliarden Euro aus – zuvor waren es 10 Milliarden – und rät dennoch zum Einstieg. Ein mutiger Schritt, wenn man bedenkt, wie sehr die Klagen rund um den Unkrautvernichter Glyphosat und die Altlasten der Monsanto-Übernahme, wie die PCB-Chemikalie, Bayer in den vergangenen Jahren zugesetzt haben. Seit dem ersten verlorenen Glyphosat-Prozess im Sommer 2018 hat das Papier rund 70 Prozent seines Werts verloren.

Mehr als nur Agrarchemie?

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Die Analysten heben aber nicht nur das vermeintlich eingepreiste Unheil hervor. Ein weiterer Grund für den Optimismus: das solide Pharma- und Gesundheitsportfolio des Unternehmens. Abseits der juristischen Dauerbrenner scheint hier einiges in Bewegung zu sein. So gaben Bayer und das renommierte Broad Institute erst kürzlich, am 10. Juni 2025, die Verlängerung ihrer Forschungskooperation um weitere fünf Jahre bekannt. Im Fokus stehen neue Therapien für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein Bereich, in dem Bayer schon länger als führend gilt.

Konkret arbeiten die Partner an Behandlungsoptionen für spezifische Leiden wie die dilatative Kardiomyopathie, eine Erkrankung, die zu einer Vergrößerung der Herzkammern führt. Bereits im Mai 2025 wurde eine klinische Phase-I-Studie mit einem vielversprechenden Wirkstoff zur Behandlung von Vorhofflimmern bei gesunden Freiwilligen gestartet. Diese Fortschritte dürften die Argumentation der Analysten stützen, dass Bayer über eine potente Pipeline verfügt, die abseits der Agrarchemie für positive Impulse sorgen kann. Es scheint, als würde der Konzern seine Expertise in der Genomforschung und Wirkstoffentwicklung gezielt nutzen, um neue Therapieansätze für Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf zu finden.

Ob diese positiven Nachrichten aus der Pharmaforschung und die optimistischen Analystenstimmen ausreichen, um den Tanker Bayer nachhaltig auf einen neuen Kurs zu bringen, bleibt abzuwarten. Die Probleme sind nicht über Nacht verschwunden. Doch die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Aktie wieder aufkeimt. Das dürfte spannend werden.

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