Disney gerät durch einen massiven Kartell-Skandal in Indien unter Druck. Die indische Wettbewerbsbehörde CCI hat aufgedeckt, wie führende Werbeagenturen geheime Preisabsprachen getroffen haben - und Disney steht mittendrin im Zentrum der Manipulationen.

Die brisanten WhatsApp-Nachrichten zwischen Top-Managern globaler Werbe-Giganten zeigen ein erschreckendes Bild: Systematische Preisabsprachen, koordinierte Kundenansätze und gezielte Bestrafungsaktionen gegen Unternehmen, die nicht mitspielen wollten. Disney wurde dabei als willfähriger Partner der Kartellanten identifiziert.

Streaming-Revolution verstärkt Disneys Problemlage

Ausgerechnet jetzt, wo der Streaming-Markt eine historische Wende vollzieht, droht Disney durch den Kartell-Skandal geschwächt zu werden. Erstmals haben Streaming-Dienste in den USA mit 44,8% Marktanteil das traditionelle Fernsehen (24,1% Kabel plus 20,1% terrestrisch) überholt.

Diese Entwicklung macht Disneys Position noch prekärer. Mit 73% der Connected-TV-Zeit bei werbeunterstützten Inhalten steigt der Druck auf die Werbeerlöse massiv an. Experten rechnen damit, dass 45 Milliarden Dollar aus der traditionellen TV-Werbung in den digitalen Bereich abwandern werden.

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Drohende Millionen-Strafen belasten Bilanz

Die CCI kann Strafen von bis zu 10% des globalen Jahresumsatzes verhängen - für jedes Jahr der Kartellverstöße. Bei Disneys Umsätzen von über 80 Milliarden Dollar könnten mehrstellige Milliardenbeträge auf das Unternehmen zukommen.

Besonders brisant: Disney-Manager Kevin Vaz fungiert als Präsident der Indian Broadcasting & Digital Foundation, jener Industrie-Vereinigung, die federführend bei den Kartellabsprachen war. Die E-Mail-Korrespondenz zeigt, wie gezielt Unternehmen bestraft wurden, die sich den Preisdiktaten widersetzten.

Die Kombination aus strukturellen Marktveränderungen und drohenden Kartell-Strafen könnte Disneys ohnehin angespannte Finanzlage weiter verschärfen und das Vertrauen der Investoren nachhaltig erschüttern.

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