Volle Auftragsbücher hier, bedrohliche Marktrisiken dort: Der Windanlagenbauer Nordex erlebt eine Zerreißprobe. Können die jüngsten Erfolgsmeldungen den wachsenden Gegenwind brechen oder navigiert das Unternehmen in stürmischere Zeiten? Die kommenden Wochen dürften entscheidend werden.

Auftragseingang als Hoffnungsschimmer?

Zuletzt sorgten positive Nachrichten für Auftrieb bei Nordex. Eine verbesserte Profitabilität und vor allem ein prall gefülltes Auftragsbuch ließen Anleger aufatmen. So konnte der Turbinenspezialist jüngst bedeutende neue Aufträge verbuchen:

  • Ein Großprojekt in der Türkei mit einer Gesamtleistung von 750 Megawatt unterstreicht die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
  • Auch kleinere, aber stetige Meldungen wie ein 56-MW-Auftrag von der Umwelt Management AG zeugten von der Akquisestärke.

Diese Erfolge waren ein wichtiger Treiber für die Erholung der Aktie im laufenden Jahr. Doch reicht dieser Rückenwind aus, um nachhaltig Oberwasser zu gewinnen?

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Droht die Trendwende nach unten?

Die gute Nachrichtenlage täuscht nicht über die massiven Herausforderungen hinweg, mit denen der Turbinenhersteller ringt. Mehrere Faktoren üben erheblichen Druck aus: Steigende Rohstoffpreise fressen an den Margen, hartnäckige Lieferkettenprobleme behindern die zügige Projektabwicklung und der Wettbewerbsdruck im Sektor der erneuerbaren Energien nimmt unaufhaltsam zu.

Diese Gemengelage setzt Nordex unter Zugzwang. Marktbeobachter beschreiben die Situation als angespannt; ein nachhaltig positiver Impuls scheint dringend geboten, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Die jüngste Kursentwicklung spiegelt diese Unsicherheit wider: Die Aktie gab heute um 2,32 % auf 17,68 Euro nach. Trotz einer beeindruckenden Jahresperformance von über 50 % seit Jahresbeginn, was die Aktie nahe an ihr 52-Wochen-Hoch bei 18,26 Euro brachte, deutet ein RSI-Wert von 72,0 auf eine möglicherweise überkaufte Situation hin. Die Fähigkeit, angekündigte Projekte effizient umzusetzen und die Profitabilität weiter zu steigern, wird nun genauestens beobachtet.

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