Die Aktie von Palantir kennt scheinbar kein Halten mehr und markierte kürzlich ein neues Allzeithoch bei 140 US-Dollar. Doch während die Kurstafel Jubelarien spielt, mehren sich kritische Stimmen zur Bewertung. Wie passt das zusammen und was steckt hinter der aktuellen Entwicklung?

Der jüngste Anstieg auf das Rekordniveau von 140 US-Dollar an der NASDAQ ist beeindruckend. Allein seit Jahresbeginn legten die Papiere um über 80 Prozent zu, auf Jahressicht summiert sich das Plus gar auf schwindelerregende 486 Prozent. Als ein wesentlicher Motor gilt die fortschreitende Adaption der hauseigenen Plattform für Künstliche Intelligenz (AIP). Insbesondere im Finanzdienstleistungssektor scheint Palantir Fuß zu fassen, hier winkt eine wachsende Pipeline an Kunden.

Auch das traditionell starke Geschäft mit Regierungskunden soll robust bleiben. Jüngste Normalisierungen stimmen das Management zuversichtlich für das zweite Halbjahr, und das potenzielle "Golden Dome"-Projekt bleibt eine bedeutende Chance für den Datenanalysespezialisten. Zudem untermauern neue Kooperationen die Expansionsbestrebungen. So arbeitet Palantir mit dem italienischen Papierhersteller Fedrigoni an der digitalen Transformation und mit TeleTracking Technologies an der Optimierung von Krankenhaus-Workflows. Weitere Partnerschaften betreffen Surf Air Mobility zur Entwicklung der KI-gestützten Software-Suite SurfOS.

Doch ist bei dieser rasanten Entwicklung alles Gold, was glänzt?

Die Kehrseite der Medaille: Bewertung im Fokus

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Trotz der operativen Fortschritte ist die Bewertung ein heiß diskutiertes Thema. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 570 notiert der Titel auf einem extrem hohen Niveau, das vielen Investoren Stirnrunzeln bereitet. So behält beispielsweise Citi zwar eine neutrale Einschätzung bei und sieht die Fundamentaldaten positiv, äußert aber Bedenken, wie der Aktienkurs sein aktuelles Niveau rechtfertigen kann, sollten sich positive Nachrichten verlangsamen oder Großaufträge ausbleiben. Das Kursziel von Citi liegt bei 115 US-Dollar.

Ähnlich argumentiert Mizuho: Trotz einer Anhebung des Kursziels von 94 auf 116 US-Dollar aufgrund starker Geschäftsentwicklungen und strategischer Positionierung, bleibt die Einstufung auf "Underperform". Ein gemischtes Bild zeichnet auch die Analysten-Plattform TipRanks. Von 18 Experten empfehlen nur drei zum Kauf, elf raten zum Halten und vier zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel von 102,44 US-Dollar liegt dabei signifikant unter dem aktuellen Kursniveau von rund 136 US-Dollar.

Auch international läuft nicht alles rund. Während ein NATO-Deal und Chancen im Nahen Osten positiv vermerkt werden, gibt es Herausforderungen im europäischen kommerziellen Geschäft. Selbst kurzfristige Irritationen, wie jüngst aufgekommene Spionagevorwürfe, die das Unternehmen umgehend als "offensichtlich unwahr" zurückwies, konnten den Aufwärtstrend bisher nicht nachhaltig stoppen. Das Unternehmen hält zudem an der Margendisziplin fest, indem es den Personalbestand optimiert und Effizienzsteigerungen auf der Produktseite erzielt.

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