Petrobras steht vor einem entscheidenden Jahr – mit wegweisenden Offshore-Projekten und einer spannenden Zwickmühle zwischen fossilen Mega-Investitionen und Energiewende. Während der brasilianische Ölriese mit neuen FPSO-Schiffen die Produktion massiv ausbauen will, wächst gleichzeitig der Druck für mehr Nachhaltigkeit. Können die aktuellen Projekte die Aktie aus ihrem Abwärtstrend befreien?

Mega-Projekte vor Brasiliens Küste

Ein entscheidender Hebel für Petrobras' Zukunft liegt in den Tiefen des Atlantiks: Die neuen FPSO-Einheiten P-84 und P-85 sollen ab 2029 bis zu 225.000 Barrel Öl pro Tag fördern – und setzen dabei erstmals auf ein vollelektrisches Konzept. ABB liefert die Technologie für diese schwimmenden Produktionsplattformen in den Atapu- und Sepia-Feldern.

Parallel drängt Petrobras auf die Erschließung der vielversprechenden Equatorial Margin, die geologisch mit den großen Funden in Guyana und Suriname verbunden sein könnte. Doch hier fehlen noch die finalen Umweltgenehmigungen.

Dividende und institutionelles Tauziehen

Aktionäre können sich auf frische Dividendenzahlungen freuen: Am 20. Juni fließt die zweite Rate der Ausschüttung für 2024. Doch die großen Investoren sind uneins – während einige wie Ritholtz Wealth ihre Positionen reduzierten, stockten andere wie Principal Financial Group und Dodge & Cox kräftig auf.

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Die Analystenmeinungen spiegeln diese Ambivalenz wider: Jefferies stufte die Aktie im Mai hoch, während die Bank of America erst kürzlich auf "Neutral" zurückging. Entscheidend wird sein, ob Petrobras die Balance zwischen kurzfristiger Profitabilität und langfristiger Energiewende findet.

Windkraft als Zukunftsoption

Neben den Ölprojekten testet Petrobras vorsichtig den Einstieg in Offshore-Windkraft. Vor der Küste Rio de Janeiros laufen Vorbereitungen für seismische Studien. Doch während diese Pilotprojekte symbolisch wichtig sind, bleibt das Kerngeschäft vorerst die Ölförderung – was die Aktie an den schwankenden Ölpreis kettet.

Die Aktie zeigt heute leichte Erholung, bleibt aber deutlich unter ihren Höchstständen. Ob die neuen Großprojekte und die Dividendenattraktivität langfristig überzeugen können, wird sich an der Umsetzung dieser ehrgeizigen Pläne entscheiden.

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