Ein Software-Gigant feiert, der andere schaut ungerührt zu? Während die Oracle-Aktie nach beeindruckenden Zahlen und einem euphorischen Ausblick am Donnerstag förmlich explodierte und auf Rekordjagd ging, zeigte sich bei den Papieren von SAP ein völlig anderes Bild. Statt ansteckender Begeisterung herrschte bei den Walldorfern eher nüchterne Zurückhaltung. Doch warum ließen die Anleger des deutschen Software-Riesen die Oracle-Euphorie einfach abprallen?

Kursrutsch statt Kurssprung

Die Reaktion am Markt war deutlich: Während Oracle-Aktionäre jubelten, mussten SAP-Investoren am Donnerstag leichte Verluste hinnehmen. Zeitweise verbilligte sich das Papier des Dax-Schwergewichts um 0,25 Prozent auf 262,50 Euro. Im Laufe des Mittags weitete sich das Minus sogar auf 0,6 Prozent aus, was einem Kurs von 261,55 Euro entsprach. Bereits am Morgen hatte sich abgezeichnet, dass die SAP-Aktie mit einem Abschlag von rund einem Prozent in den Handelstag starten würde. Die positive Stimmung rund um den US-Konkurrenten konnte die Papiere aus Walldorf also keineswegs beflügeln. Der schwächelnde Gesamtmarkt, repräsentiert durch einen ebenfalls nachgebenden DAX, dürfte die negative Tendenz zusätzlich verstärkt haben.

Andere Baustelle, andere Bewertung?

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Die Gründe für diese auffällige Divergenz liegen tiefer und offenbaren die unterschiedlichen strategischen Ausrichtungen der beiden Software-Konzerne. Die Begeisterung für Oracle speist sich vor allem aus den glänzenden Aussichten im Geschäft mit Cloud-Infrastruktur (IaaS) – also dem Angebot kompletter Rechenzentrumskapazitäten inklusive Servern und Speicher. Genau hier, im boomenden Markt für KI-Anwendungen, sieht Oracle gewaltiges Wachstumspotenzial. Ein Feld, auf dem SAP traditionell eine deutlich geringere Rolle spielt.

Die Stärken des deutschen Unternehmens liegen primär in der Anwendungssoftware, beispielsweise für die Unternehmenssteuerung. Auch wenn das Cloudgeschäft für SAP von großer Bedeutung ist, unterscheidet sich die Dynamik und der Fokus doch erheblich von Oracles aggressivem Vorstoß im Infrastrukturbereich. Beim Datenbankgeschäft und dem direkten KI-Bezug hat Oracle derzeit in den USA die Nase vorn. Interessanterweise wuchs SAP in den Segmenten, in denen es direkt mit Oracle um Cloud-basierte Unternehmenssoftware konkurriert, zuletzt sogar stärker als der US-Rivale. Es scheint, als würden Anleger die beiden Unternehmen sehr differenziert betrachten und die Erfolgsmeldung des einen nicht pauschal auf den anderen übertragen.

Das Rekordhoch der SAP-Aktie von 283,50 Euro, erreicht im Februar dieses Jahres, bleibt zwar in Sichtweite, doch die jüngste Entwicklung unterstreicht, dass die Musik bei SAP nach einem eigenen Rhythmus spielt.

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