Der Cannabis-Konzern Tilray steckt tief in der Klemme. Während die Aktie auf dem 52-Wochen-Tief dümpelt, laufen heute wichtige Finanzinstrumente aus – doch das Management kann nicht handeln. Ein Blick auf die verzwickte Lage zeigt: Die nächsten Wochen könnten entscheidend werden.

Wandelanleihen außer Reichweite

Seit heute kann Tilray theoretisch seine 5,20%-Wandelanleihen mit Fälligkeit 2027 zurückkaufen – doch die Realität sieht anders aus. Die Rücknahme ist nur möglich, wenn der Aktienkurs mindestens 30 Tage lang über 130% des Wandlungspreises von 2,66 Dollar notiert. Das bedeutet: Die Aktie müsste konstant über 3,46 Dollar stehen.

Aktuelle Realität? Die Tilray-Aktie dümpelt bei mageren 0,33 Euro vor sich hin – ein dramatischer Abstand zur benötigten Marke. Von einer Rücknahme der Anleihen kann also keine Rede sein.

Aktiensplit genehmigt – aber gestoppt

Noch paradoxer wird die Situation durch eine weitere Wendung: Obwohl die Aktionäre am 10. Juni grünes Licht für einen Reverse Split gaben, liegt dieser vorerst auf Eis. Das Management zögert bei der Umsetzung und wartet auf den "optimalen Zeitpunkt".

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Der Grund für die Verzögerung ist klar: Tilray kämpft mit der Nasdaq-Mindestanforderung von einem Dollar je Aktie. Ein Reverse Split könnte kurzfristig Abhilfe schaffen, doch die Führungsriege scheint auf bessere Marktbedingungen zu hoffen.

Technische Signale verschlechtern sich

Die Märkte zeigen wenig Gnade. Trotz einer kurzzeitigen Erholung von 4,82% in der Woche der Split-Genehmigung bleibt der Abwärtstrend intakt. Der Momentum-Indikator fiel am 17. Juni unter die Nulllinie – ein weiteres Warnsignal für Anleger.

Das Cannabis-Umfeld bleibt schwierig: Regulatorische Unsicherheiten und harter Wettbewerb setzen der gesamten Branche zu. Für Tilray bedeutet das: Sowohl die Wandelanleihen-Option als auch der genehmigte Aktiensplit bleiben vorerst theoretische Instrumente in einer sehr realen Krise.

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