Der US-Gesundheitskonzern Unitedhealth sieht sich mit einer Flut an Problemen konfrontiert: Eine Sammelklage wegen möglicher Irreführung von Anlegern, explodierende Kosten im wichtigen Medicare-Geschäft und ein abrupter Führungswechsel setzen das Unternehmen massiv unter Druck. Die große Frage ist nun: Kann der neue Kapitän an der Spitze das Ruder noch herumreißen und das Vertrauen des Marktes zurückgewinnen?

Rechtliche Fallstricke und explodierende Kosten

Die juristischen Auseinandersetzungen für UnitedHealth Group Incorporated nehmen zu. Eine Sammelklage wegen Wertpapierbetrugs wirft dem Management vor, zwischen dem 3. Dezember 2024 und dem 16. April 2025 irreführende Angaben zur Gewinnprognose gemacht zu haben. Investoren haben bis zum 7. Juli 2025 Zeit, sich als Hauptkläger zu positionieren.

Als wäre das nicht genug, tauchten erst gestern, am 2. Juni 2025, neue Anschuldigungen über angebliche geheime Zahlungen von Unitedhealth an Pflegeheime auf. Diese neuen Vorwürfe verschärfen die Lage zusätzlich zu bereits laufenden behördlichen Untersuchungen und anderen rechtlichen Herausforderungen. Berichten zufolge ermittelt auch das US-Justizministerium wegen Abrechnungspraktiken bei der UnitedHealth-Tochter Optum im Zusammenhang mit dem Medicare Advantage-Geschäft. Im Kern dieser operativen Probleme stehen unerwartet hohe medizinische Kosten im lukrativen Medicare Advantage-Segment, die auch die jüngsten Quartalszahlen belasteten.

Neuer Kapitän an Bord: Kehrtwende in Sicht?

Mitten in dieser turbulenten Phase hat im Mai Steve Hemsley als neuer Chief Executive Officer das Ruder übernommen. Sein Vorgänger, Andrew Witty, war im selben Monat überraschend aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Hemsley hat bereits Pläne vorgelegt, um die ausufernden Kosten in den Griff zu bekommen. Diese umfassen operative Reformen, strikte Kostenkontrollmaßnahmen und Preisanpassungen. Explizit kündigte er an, die Annahmen für höhere Pflegekosten künftig direkt in die Preisgestaltung der Tarife einfließen zu lassen – ein Schritt, der das Vertrauen der Aktionäre wiederherstellen soll.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Unitedhealth?

Unterstützend wirken könnten dabei auch Signale aus der Führungsetage selbst: Im Mai tätigten Top-Manager von Unitedhealth signifikante Aktienkäufe. Darunter auch Neo-CEO Hemsley mit einem millionenschweren Zukauf, ebenso wie Direktor Timothy Patrick Flynn. Beobachter werten dies als mögliches Zeichen des Vertrauens in die eigene Strategie.

Aktie im Sinkflug: Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Die Verunsicherung der Anleger spiegelt sich deutlich im Aktienkurs wider. Die jüngsten Quartalszahlen untermauerten die Sorgen: Der Gewinn pro Aktie im ersten Quartal lag mit 7,20 US-Dollar unter den Konsensschätzungen von 7,29 US-Dollar. Auch der Umsatz von 109,58 Milliarden US-Dollar verfehlte die Analystenerwartungen von 111,56 Milliarden US-Dollar. Es war die erste Ergebnisverfehlung für Unitedhealth seit fast zwei Jahrzehnten, maßgeblich verursacht durch die explodierenden Medicare Advantage-Kosten. Als Konsequenz zog das Unternehmen seine Finanzprognose für das Gesamtjahr 2025 zurück. Die Medical Care Ratio, ein wichtiger Indikator für das Verhältnis von medizinischen Aufwendungen zu Prämieneinnahmen, stieg im ersten Quartal 2025 auf 84,8%, nach 84,3% im Vorjahreszeitraum.

Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits rund 46% an Wert verloren und notiert mit aktuell etwa 265 Euro nur knapp über seinem 52-Wochen-Tief von rund 245 Euro. Trotz dieses massiven Abwärtstrends und der Tatsache, dass die Aktie weit unter wichtigen gleitenden Durchschnitten gehandelt wird, deuten einige Analysen laut dem Originalbericht auf eine mögliche Unterbewertung hin, insbesondere mit Blick auf ein Forward-KGV von 11,31.

Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob die eingeleiteten Maßnahmen des neuen Managements greifen können. Die Herausforderungen durch rechtliche Auseinandersetzungen und den Kostendruck im Kerngeschäft bleiben immens. Die Frage bleibt: Ist dies nur eine schwere Krise oder der Beginn einer nachhaltigen Wende für Unitedhealth?

Unitedhealth-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Unitedhealth-Analyse vom 3. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Unitedhealth-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Unitedhealth-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 3. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Unitedhealth: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




...