Während der MDAX heute unter Druck steht, zeigt sich die Wacker Chemie-Aktie erstaunlich robust. Dabei haben gleich mehrere Analystenhäuser erst kürzlich ihre Erwartungen für den Spezialchemiekonzern deutlich nach unten korrigiert. Was treibt den Titel dann plötzlich nach oben?

Analysten kürzen Ziele – Aktie steigt trotzdem

In den letzten Tagen hagelte es herbe Prognosen für Wacker Chemie:

  • JPMorgan senkte das Kursziel von 84 auf 78 Euro und verwies auf konjunkturelle Unsicherheiten sowie negative Währungseffekte
  • UBS strich ihr Ziel sogar von 93 auf 73 Euro, behielt aber die "Buy"-Einstufung bei
  • Deutsche Bank blieb mit 74 Euro Kursziel und "Buy"-Rating etwas optimistischer

Doch statt einzubrechen, legte die Aktie gestern kräftig zu – und setzt diesen Aufwärtstrend heute fort. Ein klassischer Fall von "Bad News are Good News"? Oder sehen Anleger hier etwas, was die Analysten übersehen?

Polysilizium als möglicher Gamechanger

Ein Schlüssel könnte im Geschäft mit Polysilizium liegen – einem kritischen Rohstoff für die Solarindustrie. Die UBS-Analysten hatten zwar Kapazitätsauslastungsprobleme angemerkt, aber möglicherweise erwarten Marktteilnehmer hier eine baldige Trendwende.

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Interessant ist auch die Volatilität des Papiers: Mit fast 30% annualisierter Schwankungsbreite bleibt der Titel für kurzfristig orientierte Trader attraktiv. Der RSI von 48,7 zeigt zudem, dass die Aktie weder überkauft noch -verkauft ist – Spielraum nach oben wäre also theoretisch gegeben.

Langer Schatten des 52-Wochen-Hochs

Trotz der jüngsten Erholung:

  • Die Aktie notiert noch rund 40% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 104,90 Euro
  • Selbst das moderatere 200-Tage-Durchschnittsniveau von 73,75 Euro liegt noch deutlich über dem aktuellen Kurs von 63,50 Euro

Kann Wacker Chemie diese Lücke schließen? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der aktuelle Optimismus der Anleger mehr ist als nur eine kurze Verschnaufpause in einem ansonsten schwierigen Marktumfeld.

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