Der iPhone-Hersteller meldet zwar überraschend starke Verkaufszahlen aus China, doch Analysten bleiben nach der jüngsten Produktshow skeptisch. Bahnt sich hier eine strategische Meisterleistung an oder entpuppen sich die großen KI-Versprechen als bloße Ankündigungen?

iPhone-Verkäufe: Ein unerwarteter Lichtblick?

Zuletzt sorgten Nachrichten über die iPhone-Absatzzahlen für Aufsehen. Global verzeichnete Apple im April und Mai einen Anstieg der Verkäufe um beachtliche 15 Prozent. Besonders erfreulich für den Konzern: In diesen beiden Monaten konnte sich Apple damit sogar die Spitzenposition im hart umkämpften chinesischen Markt sichern.

Doch die Freude könnte trügerisch sein. Die Schweizer Großbank UBS äußerte sich in einer aktuellen Einschätzung zurückhaltend zur Nachhaltigkeit dieser Nachfrage. Die Analysten stuften den jüngsten Anstieg als eher ungewöhnlich ein und prognostizieren keine Fortsetzung dieses Trends. Vielmehr wird in den kommenden Monaten und Quartalen mit einer Abschwächung der Nachfrage nach iPhones gerechnet. Der kurzfristige Schub scheint also kein Indikator für eine nachhaltige Trendwende im Wachstumspfad zu sein.

WWDC: Mehr Fragen als Antworten?

Diese Skepsis spiegelt sich auch in der Bewertung der jüngsten Entwicklerkonferenz WWDC wider. UBS bekräftigte am Montag, dem 16. Juni 2025, ihre neutrale Haltung zur Apple-Aktie. Als Begründung nannten die Experten die auf der WWDC präsentierten Neuerungen, denen es an signifikantem Impact gefehlt habe. Zudem deuteten Ergebnisse einer UBS Evidence Lab-Umfrage auf eine verhaltene Kaufabsicht der Konsumenten hin.

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Apple hatte auf der Konferenz zwar neue Software-Funktionen über seine Produktlinien hinweg vorgestellt, darunter den Zugang für Entwickler zu Apples eigenem Large Language Model auf den Geräten sowie ein Design-Update namens "Liquid Glass" und das neue Betriebssystem iOS 26. Dennoch zeigten sich Anleger wenig beeindruckt: Der Aktienkurs gab nach den Ankündigungen leicht nach. Möglicherweise wurden die Neuerungen im Vergleich zu Angeboten der Konkurrenz als weniger durchschlagend empfunden oder die Erwartungen waren schlicht höher. Es ist daher kaum verwunderlich, dass die Aktie seit Jahresbeginn bereits über ein Viertel an Wert verloren hat und mit einem RSI von unter 30 technisch überverkauft wirkt.

KI-Upgrade für Siri: Der lange Atem zählt?

Ein zentraler Baustein in Apples Zukunftsstrategie ist die künstliche Intelligenz, insbesondere die Weiterentwicklung des Sprachassistenten Siri. Berichten zufolge peilt das Unternehmen das Frühjahr 2026 für ein umfassendes KI-Upgrade von Siri an. Dieses soll dem Assistenten den Zugriff auf persönliche Daten und Bildschirmaktivitäten der Nutzer ermöglichen, um die Genauigkeit und Relevanz der Antworten deutlich zu verbessern.

Ob diese langfristigen KI-Pläne die aktuell gedämpfte Stimmung drehen und dem Unternehmen neuen Schwung verleihen können, bleibt abzuwarten. Die kommenden Monate dürften zeigen, ob Apples Strategie aufgeht oder ob die Skepsis der Marktbeobachter berechtigt ist.

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